Mitte Dezember ergab sich die äußerst seltene Gelegenheit, das Jugendstilkaufhaus in Görlitz vollständig von innen zu besichtigen. Das Gebäude war zu DDR-Zeiten ein großes HO-Centrum-Warenhaus, bevor es dann nach der Wende von Karstadt und Hertie übernommen und schließlich irgendwann aufgegeben wurde. Nun hat sich ein Investor gefunden, der das wundervolle lichtdurchflutete Gebäude gekauft hat und renovieren will, so dass bald wieder Läden einziehen können. Anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Hauses gab es nun am 14. Dezember 2013 Führungen durch das völlig leer stehende Gebäude. Außerdem hatten Firmen aus der Region Stände aufgebaut und boten ihre Waren zum Verkauf an und Folklore- und Tanzgruppen zeigten ihre Programme.

Wir besichtigten also erst ein wenig die Görlitzer Innenstadt, die jedoch auf meinen Fotos viel verfallener dargestellt wird, als sie in Wirklichkeit ist. Görlitz ist im zweiten Weltkrieg von Zerstörungen weitestgehend verschont geblieben und die allermeisten Gebäude, die vor allem in DDR-Zeiten kläglich gelitten haben, sind längst liebevoll saniert.

Danach haben wir das bereits erwähnte Jugendstilkaufhaus besichtigt. Den Fotos sieht man zwei Dinge sehr deutlich an. Erstens: die Lichtbedingungen waren durchaus schwierig. Die großen Kronleuchter leuchten ins Objektiv und die restliche Umgebung ist dunkel und mit wenig Licht unterschiedlicher Lichttemperaturen beleuchtet. Da alle Bilder ohne Stativ aufgenommen wurden (ich hatte nur mein Sigma 30mm F1.4 dabei), verboten sich längere Belichtungszeiten mit geschlosseneren Blenden oder gar Belichtungsreihen für HDR-Experimente. Und zweitens: ich bin völlig vernarrt in das große zentrale Glasdach, das aus unzähligen kleinen, handbemalten Einzelscheiben besteht, die zu DDR-Zeiten aufwändig restauriert wurden.

Zum Schluss folgte noch ein Spaziergang über den Görlitzer Weihnachtsmarkt und ein kurzer Abstecher zur Fußgängerbrücke, die über die Neiße nach Zgorzelec führt.